Buchrezension: „Der Philosophenstreit“ von Karam Khella

„Der Philosophenstreit“ von Karam Khella bietet einen gelungenen Einstieg in die islamische Philosophie und beleuchtet die Auseinandersetzungen zwischen den bedeutenden Denkern Ibn Sina (Avicenna), al-Ghazali und Ibn Rushd (Averroes). Die gut strukturierte Darstellung macht die komplexen Diskussionen zwischen diesen Denkern auch für weniger erfahrene Leser verständlich.

Ein markanter Punkt des Buches ist die detaillierte Darstellung von al-Ghazali. Seine Kritik an der Philosophie wird mit großem Respekt behandelt, besonders seine Angriffe auf Ibn Sina. Anfangs könnte man meinen, dass der Autor al-Ghazalis Position als überlegen ansieht. Doch im weiteren Verlauf des Buches zeichnet sich ein anderes Bild ab. Khella lässt durchblicken, dass Ibn Rushd, der die Philosophie gegen al-Ghazalis Kritik verteidigt und versucht, Vernunft und Offenbarung zu vereinen, langfristig als der einflussreichere Denker gilt.

Obwohl der Konflikt zwischen diesen drei Denkern im Buch eingehend behandelt wird, bleibt offen, ob es tatsächlich einen „Gewinner“ gibt. Khella zeigt auf, dass der Streit zwischen Vernunft und Glaube bis heute in verschiedenen philosophischen Traditionen weiterlebt. Jeder Leser kann für sich selbst entscheiden, welche Perspektive er bevorzugt.

Das Buch weckt zudem das Interesse, sich intensiver mit philosophischer Logik zu beschäftigen. Die sorgfältige Darstellung der Argumentationsstrukturen motiviert dazu, tiefer in das formale Denken der Philosophen einzutauchen.

Fazit: „Der Philosophenstreit“ ist eine bereichernde Einführung in die islamische Philosophie. Khella schafft es, die komplexen Gedanken der drei großen Denker verständlich darzustellen und verleiht dem Buch durch den Übergang vom Fokus auf al-Ghazali zu Ibn Rushd eine spannende Wendung. Leser, die sich für das Zusammenspiel von Vernunft und Glauben interessieren, finden in diesem Werk eine informative und anregende Lektüre.

Quote of the week

#Vazgeçmek
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“Vazgeçmek elindeyse âşık değilsin demektir.”

Dücane Cündioğlu

Quote of the week

#Hoffnungslosigkeit
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„Die Hoffnungslosigkeit ist selber, im zeitlichen wie sachlichen Sinn, das Unaushaltbarste, das ganz und gar den menschlichen Bedürfnissen Unerträgliche. Weshalb sogar der Betrug, damit er wirkt, mit schmeichelhaft und verdorben erregter Hoffnung arbeiten muß. Weshalb gerade wieder die Hoffnung, doch mit Einsperrung auf bloße Inwendigkeit oder mit Vertröstung aufs Jenseits, von allen Kanzeln gepredigt wird.“

Ernst Bloch
Buch: Das Prinzip Hoffnung

Ein neuer Anfang: Mehr als nur Bilder

In den letzten Jahren habe ich meinen Blog genutzt, um meine Liebe zur Fotografie mit euch zu teilen. Doch nun ist es Zeit für eine Veränderung, für einen neuen Schritt. Ab sofort werde ich nicht nur Bilder sprechen lassen, sondern auch meine Gedanken und Erlebnisse.

Ich möchte euch mitnehmen in die Welt der Bücher, die mich begeistern, und euch einen Einblick in den Alltag geben – mit all seinen Facetten, großen und kleinen Momenten. Bücher und der Alltag haben eines gemeinsam: Sie bieten uns Geschichten, die uns berühren, inspirieren und zum Nachdenken anregen.

Dieser Blog soll ein Ort des Austauschs sein, an dem nicht nur die schönen Seiten des Lebens gezeigt werden. Hier werden auch kritische Gedanken ihren Raum finden – über Literatur, den Alltag und die Welt, die uns umgibt. Lasst uns zusammen auf diese Reise gehen!